Heute Morgen hatte ich noch mit einigen Mitpatientinnen gescherzt als sie mich fragten, ob ich meine Abschiedsrede schon fertig hätte.
„Naja, es ist ja keine Preisverleihung bei der man sich bei jedem bedankt, der etwas zum Erfolg beigesteuert hat“.
Und während des Vortrages der Sporttherapeutin zur Anatomie der Wirbelsäule, dachte ich mit „Doch es ist im Prinzip ein Preis, eine Auszeichnung, die Du erhälst“!
Ich habe ja nicht nur 15 Wochen Aufenthalt, den oftmals sehr eng getakteten Tagesablauf und drei Wochen Quarantäne erlebt, sondern auch viel gelernt!
Ich habe Tiefen und schlechte Gefühle erlebt. Frühere Ereignisse, die unverarbeitet in mit geschlummert haben, sind wieder in mir hoch gekommen.
Ich habe es geschafft sie mit Hilfe zur entdecken, zu bearbeiten und neue Handlungsstrategien zu erlernen.
Vor allem habe ich gelernt wieder positiv zu denken und nicht mehr in diesen selbsterfüllenden Prophezeiungen: „Klappt ja alles sowieso nicht“. Er gibt immer eine Lösung? Man muss nur daran arbeiten. Vielleicht passiert auch etwas anderes woran man nicht gedacht hat. „Ein neuer Weg“.
Meine Auszeichnung, mein Preis ist mein Therapieerfolg, die Abstinenz, mein neues Wissen, Denken und Verhalten.
Ich möchte mich bei Allen bedanken, die mir geholfen haben: meine Bezugstherapeutin, meine Arbeits- und Ergotherapeutin, die therapeutische Leitung, die Pflege.
Jetzt freue ich mich auf Zuhause, auch meinen Mann und meinen Hund.